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- Die Geschichte -

Vorwort

Bevor es los geht ein paar einleitende Worte für alle, die noch nie etwas vom Jarten gehört haben (gibt's da welche?!). Gebaut wurde der Kinderjarten 1953 als Kindertagesstätte mit angeschlossenem Jugendclub (also gleich 2 Einrichtungen in einer!). Somit gab es für alle Eltern, die im Ortsteil "Siedlung-Ost" wohnten, die einzigartige Möglichkeit, ihre Kinder vom 2. bis zum 18. Lebensjahr, wenigstens zeitweise, an einem "zentralen Sammelpunkt" abzugeben. Insofern gab es auch keinen Anlass, beide Einrichtungen (Kindertagesstätte und Jugendclub) namentlich voneinander zu unterscheiden.

Das J im Kinderjarten rührt daher, dass es der Burger mit der Aussprache im Allgemeinen nicht so genau nimmt (Stichwort: "Jünter jib Jas! In Jommern jibt's jrüne Jurken!!!").

Nun aber los ...

Hallo Leute,
ich (der Micha) sitze hier jetzt mit unserem Freund Willi vor der Fischkiste und wir versuchen die Geschichte des Jartens zumindest von seiner Dienstzeit an, so gut wie es geht wiederzugeben:

Willi betrat den Club das erste mal als er 13 Jahre alt war, unter der Vorraussetzung (seiner Eltern!!!) das er spätestens um 21.00 Uhr das elterliche Heim wieder betritt!!!

Zitat Willi: "Das erste mal im Jarten, und denne Geschlossene Veranstaltung, so´n Scheiß!!!"

Darauf folgten mehrere Besuche der "Gehobenen Gastlichkeit" (DER KINDERJARTEN!!) was zur Folge hatte, dass man in das Clubleben hineinschnupperte und ohne weitere Probleme nachvollziehen konnte wie der Club funktioniert.

Zitat Willi: "Ich dachte es zumindest...!"

Man versetzt sich in das Jahr 1985 und das war genau das Jahr als unserem Willi der Kinderjarten zur Leitung angeboten wurde. Denn damals war es so, dass nach mehrfachem Wechsel der Clubleitung, endlich ein Mann gesucht wurde, der genug "Arsch in der Hose" hatte, dieses Ambiente zu übernehmen und dem Wohle der sozialistisch demokratischen Jugendarbeit zu dienen!!!

Dieser "Mann" war damals 15 Jahre alt, wusste was er tat und er weiß es noch heute. Na ihr wisst schon, es geht um unseren Willi! Kraft seiner Wassersuppe und mit der Unterstützung seiner Streetgang stellte er sich natürlich zur Verfügung und hatte von diesem Zeitpunkt an den Hut auf - und diesen trägt er noch heute! Diese sogenannte Streetgang umfasste ca. 30 Personen (halb & halb [m/w]) die nicht älter waren als Willi. Nun hatte man einen eigenen Jugendclub!!!

Zitat Willi: "Jucheee!!!"

Aber: Es gab auch Regeln, die EINZUHALTEN waren:

  1. Der Raum mußte tägl. Besenrein verlassen werden!!!
  2. Zweimal im Jahr mussten Altstoffe gesammelt werden!!!
  3. Kulturabgaben mussten bei der Stadt Burg abgerechnet werden!
  4. Jugendclubmitglieder waren verpflichtet an FDJ-Veranstaltungen teilzunehmen (gern gesehen war auch das FDJ-Hemd)!!
  5. Willi als Verantwortlicher musste monatlich an Jugendclubleiterversammlungen teilnehmen, um Rechenschaft abzulegen!
  6. Zitat Willi: "So´n Scheiß!!!"

Trotz der teilweise harten Bedingungen, hatten wir auch unsere Freiheiten:

  1. Schlüsselfreiheit
  2. Keine direkte Aufsicht (Fuck The Socialworkers)
  3. daraus endstehende Eigenverantwortung (sprich - Selbstverwirklichung = No Future Gesellschaft konnte kaum entstehen da man eh politisch unmotiviert war)

Zurück zu unserem Jugendclub ... es war ja doch die schönste Zeit in unserem Leben, da bestimmt keiner sagen kann, dass die Jahre zwischen 15 und 20 Scheisse waren - es ist schlicht und ergreifend die schönste Zeit des Lebens!!!

Es begann mit unseren anfänglichen Discos an denen die DJs noch 60/40 spielen mussten. Das heisst 60% Zonenmucke und 40 % von den westlichalliierten Muggenmachern! Hieß im Klartext: am Freitag ca. 200 Personen, am Samstag so um die 300 Jugendlichen und man bedenke das unser Club nur 110 qm hat!!!

Eintritt war damals 2.10 Alumark, ein halber Liter Flaschenbier kostete 1.00 Alumark., Mandora (würde heute Fanta heissen) kostete 0.70 Alutaler genau wie die heissbegehrte Clubcola! Unser Bier trug damals so schöne Namen wie "Diamant Pilsener", "Goldquell", "Genthiner Pilsener" und unter Umständen auch "Union Pils"!!! So schön die Namen auch waren, saufen konnte man wie doof und wurde nicht besoffen.

Zitat Willi: "Umgang formt den Menschen!!!"

Dieser Umstand führte zu der Tatsache, das auch so allerlei Getränke durch die legendäre Futterluhke wanderten, denn von Tresen konnte damals noch keine Rede sein. So gingen an einem Abend so circa 40 Kisten Bier und etwa 10 Kisten Nonalcoholic´s weg.

DJs zu bekommen war nicht die leichteste Aufgabe, doch wir haben es immer hinbekommen den kleinen Saal mit reichlich Mucke zufüllen, was uns gleich zu den Geschäftsbedingungen der sogenannten DJs bringt:

DJs wurden nach ihren Musikerpässen berechnet: Grundstufe=5,00 Mark/Stunde
Mittelstufe=7.50Mark/Stunde
Oberstufe= wissen wir nicht mehr so genau, da wir eh nur die Grundstufe in unser Haus locken konnten!

Bekommen haben diese sehr geehrten Musikmacher natürlich doch etwas mehr vom Schotter ... dies wurde teilweise daran bemessen, mit welchem PKW sie vorgefahren sind (Trabant ca.150,- Alumark & Lada bis 200,- Mark inkl. allen Nebenkosten).

Öffnungszeiten waren am Wochenende von 19.00 bis 24.00 Uhr. Das ging natürlich nicht immer gut(!), denn diese Zeiten konnten kaum eingehalten werden (wegen der Feierfreude aller Jugendlichen), was unserer Stadtvertwaltung Anlass dazu gab, im Jahre 1989 die Schließungszeiten auf 03.00 Uhr morgens hochzuschrauben. Man darf aber nicht vergessen das zu jeder Veranstaltung punkt 22.00 Uhr das Licht anging, die Musik ausgeschaltet wurde und Ausweiskontrolle angesagt war (Micha kann ein Lied von singen, denn dann hieß es immer: "Unter die Tische verstecken!!!").

Am 01.11.1989 nahm dieses lustige Unterfangen ein jähes Ende! Olaf Wille (der Willi!) wurde in die Kampftruppen der Deutschen Demokratischen Republik (sprich-Asche) einberufen und mußte fortan seinen Dienst bei der Nationalen Volksarmee ableisten! Der geschichtlichen Epoche sei Dank, war dies nicht die schwerste Zeit seines Lebens.

Durch das plötzliche Verschwinden des Clubleiters, die Umschwungzeiten der damaligen kampflosen Revolution und der Einigung Deutschlands, fand sich nur noch der Herr Marquardt (DER MANAGER), der es sich wagte diesen Club weiterzuleiten. Als Willi seinen Einstand ins normale Leben feierte, beschloss er mit übermütigem Tatendrang, diesen Club privat zu übernehmen! Wie gedacht, so geschehen, mit allen Amtswegen eingeschlossen, konnte sich dieses Unterfangen sechs Monate halten und zwang unseren Willi durch Unwissenheit am Umgang mit dem doch noch sehr neuem System zum aufgeben.

Jahre später, es muß so um 1994 gewesen sein, bekam Willi 'nen Angebot vom Kreis-Kinder-und-Jugendring, einem Verein, der anno dazumal den Jugendclub in Trägerschaft übernahm und zu allem Unglück daraus eine Begegnungsstätte für Jung und Alt machte. Dieses Angebot beinhaltete, dass Willi diesen Club wieder übernimmt, und nun für ewig sein Unwesen treibt.

Schlusswort

Hier kommt jetzt Willi zu Wort: "Also es gibt da doch noch Leute, die mich im Lauf der Jahre begleitet, mich unterstützt und mir in Zeiten der absoluten Härte beigestanden haben.
Das fing alles mit den unvergesslich schönen Zeiten unserer Jugend an (die unschlagbaren Siedlungstruppen, man denke nur an die unzählbaren Hauereien beim Maifeuer in Gütter, die Legendären Feten bei Kricke, die irrsinnig geilen Fahrten zum FCM, jeden Sonntag die Spiele mit der A-Juniorenmanschaft des Einheit-Burg,u.s.w.u.s.f....) - Dank an euch!
Weiterhin Dank an die Wild-Boys und den Ihlerausch ( wir hatten und haben IMMER Spass ... !), natürlich auch dem, ständig im Alter wechselnden, Jugendclubpublikum ( Ihr seid schuld, das ich ewig Teeny bleibe!!!) und vor allen Dingen dem Stamm des Kinderjartens und den Yoogi-Bäären ( Ihr Ochsen seid mir ans Herz gewachsen!!!)."

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letzte Änderung: 13.11.2020, 14.04 Uhr E-Mail